Am Freitag den 23.02. unternahm der 11. Jahrgang der IGS Achim eine Exkursion zur KZ Gedenkstätte Neuengamme in Hamburg-Bergedorf.
Das trübe, kalte Wetter an diesem Freitag fügt sich ins Bild der weiten, grauen Fläche ein, die sich vor den Besuchern erstreckt, wenn sie durch die eisernen Tore hindurch das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers betreten. Vom Appellplatz aus sind zwei der früheren Wohnblöcke zu sehen sowie zahlreiche steinerne Fundamente, die erahnen lassen, wie gedrungen Wohnblöcke und Funktionsbaracken sich aneinanderreihten. Unter ihnen Krankenstationen, ein Bordell und der erschreckend kleine Arrestbunker, von dessen Lage aus man den Gedenkstein am Standort des abgerissenen Krematoriums liegen sehen kann.
Die Schülerinnen und Schüler erkunden das weitläufige Gelände zu Fuß, erfahren dabei viel über den Alltag und die Arbeit hinter den Stacheldrahtzäunen des Lagers. Sie lernen heute nicht nur etwas über die Schwerstarbeit der Häftlinge beim Tonabbau, im Klinkerwerk und der Ausschachtung der umliegenden Transportkanäle, sie gewinnen einen Eindruck des bedrückend harten Alltags der meist politischen Gefangenen. Vom oberen Ende der Rampe aus, die sich vor dem Klinkerwerk erstreckt, kann man hinter dem beschaulichen Häuschen mit Garten, in dem der Lagerkommandant mit seiner Familie lebte, die ehemaligen Walther-Werken sehen, einem weiteren Ort der Zwangsarbeit für die Rüstungsindustrie.
Mithilfe kleiner Aufgaben setzten sich die IGS SchülerInnen in der Hauptausstellung mit konkreten Einzelschicksalen auseinander und lassen die zahllosen Schicksale auch in der besonderen Atmosphäre im Haus des Gedenkens auf sich wirken. Die von Angehörigen und Bekannten niedergelegten Blumen, Fotografien und Briefe zeugen davon, dass die Betroffenheit der Verbrechen an diesem Ort bis in unsere Gegenwart hineinwirken.
Der Besuch und die Schilderungen des Tourguides an der historischen Stätte lassen das theoretische Wissen aus dem Geschichts- und Deutschunterricht spürbar nah rücken. Während die Exkursion einerseits die gemeinsame Deutschlektüre nachbereitete, dient sie auch zur Vorbereitung des Gedenktages am 08.04.2024 zum 100. Geburtstag von Liesel Anspacher, den der Fachbereich Geschichte in Kooperation mit der Achimer Geschichtswerkstatt vorbereitet.